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Das Copyright für Bilder und Inhalte liegt beim Autor der Seite.
Freilandüberwinterung Maurellii

........leider ist dieses Experiment gescheitert!



Wir sind nicht die ersten
, die sich an der Freilandüberwinterung einer Maurelli versuchen.
Roland von "Bananenhobby.de" ist damit leider schon gut dokumentiert gescheitert. Wir sind ihm für seine Erfahrungen sehr dankbar, weil wir einiges daraus lernen konnten und nun neue Wege beschreiten wollen.

Im Worldwideweb gibt es keine dokumentierte Freilandüberwinterung....., was bedeutet, das niemand so verrückt ist es zu versuchen, oder alle sind gescheitert und trauen sich nicht darüber zu schreiben.

Also gilt es erstmalig das Rad neu zu erfinden......

Basierend auf den Erfahrungen der Überwinterungsmethode: ausbuddeln, wurzeln abstechen, kühl, trocken und dunkel lagern, entstand unsere Freilandüberwinterungsidee.

Die Vorbereitung bestand in der Pflanzung der Maurelliis in Isolationskübeln (diese sind nach unten zum Erdreich offen, so dass die Wurzeln frei Wachsen können). Diese Kübel haben eine Dämmfähigkeit, die ca. 12 cm Styrodur entspricht und ragen 25 cm tief ins Erdreich hinein. Darin stehen die Maurelliis auch bei voller Blätterpracht und Sturm feste und sicher.
Dank der Kübel ist das Rhizom gut gegen aufsteigenden Frost geschützt.
Neben dem Frostschutz bieten die Kübel auch einen Schutz gegen zuviel Niederschlag. Denn für uns ist es bisher nicht eindeutig geklärt, ob neben dem Frost auch eine hohe Durchfeuchtung des Bodens der Mauellii beim überwintern Probleme bereitet.

Nach den ersten Nachtfrösten werden die erfrorenen Blätter entfernt. 80 Watt Silikonheizkabel werden um den Stamm gewickelt und reichlich auf der Erdoberfläche im Kübel verteilt (die Kabel sind 9 Meter lang).


Der Nachtfrost hat zugeschlagen und die Schönheit ist hin...., da die Tag- und Nachttemperaturen aber wieder im 2-stelligen Bereich liegen warten wir mit dem beheizen....


Anfang November: Der "gefürchtete" Nachtfrost hatte Ende Oktober 2x zugeschlagen. Am 7. November wurde dann die Freilandüberwinterung eingeleitet. An den braunen Verfärbungen der äusseren Blattstiele, kann man sehen, wie stark der Frost die Blätter erwischt hatte.


Im ersten Schritt wird die Maurellii vor weiteren Niederschlägen geschützt. Das Substrat sollte weitestgehend trocken sein, bevor die Pflanze gegen Kälte isoliert und beheizt wird.
Stretchfolie, Rosenvlies und ein Mauererkübel als "Hut" sind schnelle und preiswerte Helfer.

Je nach Größe des Isolationskübels wird ein Holzgerüst um, oder in dem Kübel errichtet. Stretchfolie und Rosenvlies leiten Anfangs, wenn die Temperaturen nicht im Frostbereich liegen das Regenwasser ab. Später wird das ganze Gerüst mit 3 Lagen 3cm Untersparrendämmung (035er) umwickelt, welche wieder mit Stretchfolie vor Regen geschützt wird.
Die Öffnung nach Oben wird mit einem Mörtelkübel, der ebenfalls mit Untersparrendämmung umwickelt ist abgedeckt.
Das Heizkabel wird mittels Thermostat so geschaltet, dass ab 4 Grad geheizt wird, bis 5 Grad erreicht sind.

Bei entsprechenden Wetterlagen kann der "Deckel" jederzeit zum Lüften entfernt werden.

Wir versprechen uns vor allem den Vorteil, dass man im milden, zeitigen Frühjahr den Deckel entfernt und der Maurellii Luft und Licht zum wachsen gibt. Damit sollte sie sich noch schneller zu voller Schönheit entwickeln, wie nach einer überwinterung im Keller, wo ja alle Wurzeln eintrocknen
.

Sollte es dann im Frühjahr doch noch mal Nachtfrostgeben, wird die Dämmung und das Heizkabel die Maurellii vor dem Exitus bewahren.


Bevor die eigentliche Dämmung angebracht wird, haben wir die Maurelliis mit "Rettungsdecken" umwickelt. Diese reduzieren den Wärmeverlust über Strahlung.


Zum Abschluß wird das gesammte Gerüst mit Untersparredämmung (erstmal 2 Lagen) umwickelt und mit Stretchfolie weitestgehend gegen Niederschlag geschützt.

Pünktlich zum 25. November kam der Schnee und leichter Dauerfrost bei -1 Grad. Die Dämmung funktioniert, erscheint aber nicht ausreichend. Bei deisem leichten Frost schaltet sich das Thermostat innerhalb einer Stunde für ca. 10 Minuten zum Heizen ein. Da ich glaube, das die Dämmung bei mehr als 6-7 Grad Minus versagen wird, habe ich den Schutz kurzfristig nochmal geöffnet und die Dämmung rundum mit 5 cm Styroporplatten unterfüttert...
Das zeigt Wirkung, bis einschließlich den 4. Dezember hatten wir unsere erste Dauerfrostperiode mit nächtlichen Spitzen bis -10 Grad. Das Thermostat springt jetzt so selten an, dass ich zwischenzeitlich schon Sorge hatte, dass die Sicherung raus geflogen ist, oder etwas anderes die Technik zum erliegen brachte.
Die Luftfeuchtigkeit im Schutz ist jedoch sehr hoch und die Stauden verlieren immer noch ein wenig Wasser über die Schnittstellen an den Blattbasen. Der Frost kam sehr früh, viel zu früh... Die Zeit zu runter trocknen der Erde war zu kurz. Jetzt warten wir auf ein wenig stabiles, frostfreies Wetter um zu lüften und den Zustand der Stauden zu beurteilen.

Zwischenbericht vom 16.01.2011

Beide Maurelliis standen jetzt 8 Wochen in ihrer beheizten Umbauung bei 4-5 Grad, ohne dass wir die Möglichkeit hatten zu lüften. Erst stand der massive Schnee und Frost im Weg, dann folgten 2 Wochen Dauerregen....

Da die Maurellis viel zu nass in Ihre Thermoverpackung mussten, erwarteten wir schweren Schimmelbefall.
Der Blick unter die Verpackung war ernüchternt, aber nicht in jeder Hinsicht so schlimm wie erwartet....

Das eine Exemplar bietet eine vergleichsweise Optik, wie bei der traditionellen Überwinterung (wurzelnackt, trocken, dunkel,...)


Ein durchaus erfreulicher Anblick..., der Scheinstamm ist feste, die Farbe entspricht dem Lichtentzug und es steht kein Wasser an den Blattbasen..., die weißen Stippen sind Styropurkugeln.....

Das zweite Exemplar hingegen ist von blasser grau-roter Farbe, die gesammte Umbauung ist sehr nass von Innen, wo wir die Blätter vom Scheinstamm geschnitten haben steht Wasser in den Blattbasen und an vielen Stellen zeigt sich ein mäßiger Schimmelbefall, es sieht nicht wirklich Gesund aus.


Das Bild gibt den Zustand der Staude nur schlecht wieder...., aber die oberen 30-40 cm sind von Schimmel befallen und haben eine sehr blasse Farbe, zudem steht hier auch Feuchtigkeit in den Blattbasen....

Für weitere Freilandüberwinterungsversuche sollte auf jeden Fall eine Möglichkeit zur Belüftung eingebaut werden, bei der nicht jedes mal der ganze Verbau geöffnet werden muss...
Wir hatten ein System mit 2 Kanalrohren in der Planung (mit Verschlussklappe und Dämmaterialfüllung), mussten jedoch aus Zeitgründen (der gesammte Garten wollte vor dem für unsere Verhältnisse 4-6 Wochen zu früh einsetzendem Schneefall verpackt werden = 24 Schutzumbauungen) und mangels Material auf die Belüftung verzichten.

Frühjahr 2011

Die Temperaturen waren problemlos bei 5-10 Grad zu halten, also rein von der Wärme her betrachtet war die Umbauung ein Erfolg. Der Schimmel in der Umbauung ist jedoch von der übelsten Sorte und ich erspare Euch die Bilder hier.

Beide Maurellis haben nicht überlebt. Interessanter weise sind die Pflanzen "innerlich" verfault, was ich auf zwei Aspekte zurückführe:



Die Staude im Querschnitt: die bräunlichen Blätter aussen sind die Überreste der letzten
Blätter, gefolgt von festen, gesunden Blättern, aber die innersten zwei neuen Austriebe sind komplett verfault



Schnitt von der Seite: Auf Lagen gesundes Gewebe (oben) folgt in der Mitte eine eklig stinkende Matsche....., unten!
Mir sind etliche Liter brauner, glibbernder Brühe entgegen gekommen.



1.) Eine absteigende Pilzinfektion, die sich von Oben nach Unten zur Wachstumszone gezogen hat
2.) Die Staude muß den ganzen Winter über Wurzelaktivität und passives Wachstum gehabt haben, weshalb sie das Wasser kontinuierlich aus dem Boden gezogen hat. Gekoppelt mit dem absoluten Lichtentzug über 5 Monate, konnte das Experiment damit nur scheitern.
Damit geht die Maurelli meiner Meinung nach nicht wie die Basjos in eine Temperatur- und Lichtbedingte "Winterruhe".

mögliche These: Der Ruhezustand von Enseten den wir zur traditionellen Überwinterung nutzen (abstechen, ausgraben und trocken Lagern) ist offensichtlich eine Anpassung der Stauden an Dürreperioden. Würde es gelingen einen "Wasserentzug" bei der Freilandüberwinterung zu generieren und würde man die Schutzumbauung gelegentlich lüften, sollte eine Ensete diese Überwinterungsmethode durchaus überstehen.

In 2011 sind wir mit 3 neuen Enseten (Maurelli, Glaucum, Ventricosum) an den Start gegangen. Die Pflanzen werden in entsprechenden Kübeln auf einer Art Hydrokultur gehalten, mit der sie zukünftig auch in die Erde kommen. Diese Pflanzmethode generiert super Wachstum und könnte ggf. eine Lösung für das Winternnässeproblem darstellen.

Mir sind die Stauden aber noch zu jung, um das Experiment im Winter 2011/12 zu wagen.


Warnung....
Palmen, Bananen und andere Exoten im Garten können süchtig machen.......
Wer hier abschreibt oder Bilder klaut sollte gewarnt sein....., wir sind Hobbygärtner und machen sicherlich auch Fehler, willst Du dich mit unseren Fehlern im Netz blamieren?
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