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Washingtonia robusta
Die schnellwachsende Washingtonia robusta ist unser absoluter Liebling unter den Fächerpalmen. Sie durch einen Winter der kälter als -5 Grad ist zu bringen gilt unter Palmenfans als hohe Kunst......, ehrlich gesagt meinen die meisten es sei auf Dauer unmöglich.


Nein, diese Washy´s stehen nicht bei uns im Garten..., sie stehen in der "Desert" des "Burger´s Zoo" in Arnheim. Für mich die schönsten Indoorwashy´s in ganz Europa. "Burger´s Zoo" ist nicht nur für seine Tiere berühmt. Auch Exotenliebhaber kommen in den unterschiedlichen Themenwelten voll auf ihre Kosten.

Weil wir echte Fans dieser Palmenart sind, weil sie im Falle eines Falles für "kleines" Geld nachgekauft werden kann, weil es keine andere Palme gibt, die selbst bei niedrigen Temperaturen so stark wächst und weil wir es als Herrausvorderung betrachten, wird die Washingtonia zum idealen "Versuchsobjekt" um neue Überwinterungsstrategien zu erproben.

Wer in den einschlägigen Internetforen nach echter Hilfestellung und Erfahrung zu erfolgreichen Überwinterungen von Washingtonias sucht, der wird von Mißerfolgen lesen, der wird sich ggf. in der Diskussion auch als "Dumm" bezeichnen lassen müssen und wird garantiert belehrt..... von Menschen mit zweifelhafter Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Ernsthaftigkeit mit der die Überwinterungen an und mit Washingtonias probiert wurden.

Generell erscheint uns halbherziges Handeln und unvollständige - oder zu späte Schutzmaßnahmen der häufigste Grund für das scheitern von Freilandüberwinterungen zu sein.

Unmöglich ist nur ein Wort....

Die "Hammerwinter" 2008/09 und 2009/10 präsentierten sich als genau die richtigen "Eiszeiten" um zu experimentieren und zu lernen.

Vorweg der Hinweis: 7 Washy´s wurden im Freiland ausgepflanzt und bei max. -18 Grad und 6 Wochen Dauerfrost erfolgreich überwintert.

Wir wollen nicht aufzählen, was alles nicht funktioniert, davon ist das Internet voll. Wir beschränken uns auf unser Erfolgsrezept:

Das Geheimnis des Erfolges ist die Stamm- und Wurzelbeheizung bei isoliertem Stand im Boden.
Unsere Washy´s bekommen einen Terrariumheizdraht mit mindestens 6 Meter Länge und 50 - 80 Watt Heizleistung (Lichterkette geht natürlich auch) um den Stamm gewickelt. Ein bis zwei Schleifen des Heizdrahtes liegen direkt über dem Wurzelwerk.
Der Bereich über den Wurzeln wird großzügig gemulcht.
Danach wird der Stamm mit atmungsaktiven Isolationsmaterial umwickelt. In der Frühphase der Überwinterungsversuche haben wir hierbei gute Erfahrungen mit Jute oder 1,5mm starkem Vlies gemacht. Fröste von mehr als -5 bis -10 Grad verlangen nach besseren Isolationsmaßnahmen.
Wir sind dazu über gegangen Vlies mit Steinwolle und Dampfsperrenfolie zu einem Schlauch zu kombinieren. Das nimmt wenig Platz weg, isoliert irre gut und hält Regen und Schnee von Blättern, Stamm und Wurzeln fern. Gleichzeitig ist es Atmungsaktiv.
Mittels Thermostat werden Stamm und Wurzeln nun bei max. -2 Grad gehalten, was dank der guten Isolation wenig Energie (Stromkosten) benötigt.
Ergebnis nach den Wintern mit -16 bis -18 Grad: Die Wedel sind alle erfroren, aber die Palmen trieben schon ab Ende März neue Wedel aus. Im nächsten Schritt werden wir diese Winterschutzvorrichtung auch auf die Wedel ausdehnen. Hierzu benötigt man dann ein zweites Heizkabel (oder ein insgesammt ca. 12 Meter langes Heizkabel) und einige der äusseren Wedel müssen entfernt werden, weil sie zu starr sind um in diese enge, schmale Isolationshülle gezwängt zu werden.
Die Washy ist extrem wüchsig und hat schon 2 Monate nach entfernen des Winterschutzes im März trotz niedrigster Temperaturen mit leichten Nachtfrosteinbrüchen 3 Wedel neu gebildet (! Mitte Mai !), was den Totalverlust der Wedel im Frost, oder eine Beschädigung durch die Isolationshülle schnell kompensiert.

Wichtig: Eine Washy benötigt einen vollsonnigen Stand und verbraucht im Sommer große Mengen Wasser und Dünger. Sie liebt dann Fußbäder und wächst sehr schnell. Im Spätherbst und Winter ist ihr Wasserbedarf nahe Null. Sie kompensiert bei Kälte auch lange Phasen der Dürre mit geringen, bis keinen Problemen.
Wasser bei Frost (auch leichtem Frost) an den Wedeln (Regentropfen oder Schnee) führen sofort zu punktuellen Blattschäden mit Blattfäule, was uns zeigt, dass Kälte in Kombination mit Nässe schlecht vertragen wird.
Deshalb halten wir im Winter jegliches Wasser oder Schnee von der Washy fern (dies gilt unserer Erfahrung nach für extrem viele Palmen, weshalb wir Palmen im Winter generell vor Niederschlag jeglicher Art schützen)
Die ersten Neuaustriebe im Frühjahr weisen bei gesunder Blattfarbe strukturelle Schwächen und ggf. leichte Blattdefekte mit Pilzbefall auf, die oft dazu führen, dass die Stiele der Wedel, oder der Wedel selber bricht oder abknickt. Wir führen dieses Phänomen darauf zurück, dass die Washy auch bei kältesten Temperaturen minimales Wachstum hat und die Wurzeln bei Frost nicht adäquat Nährstoffe herangeführen haben.
Erfrorene Wedel /oder Teile von Wedeln werden bei Feuchtigkeit sofort von Pilzen befallen, die teilweise fette grün-schwarze Schichten bilden. Diese sind unproblematisch und befallen niemals die gesunden Pflanzenteile.
Trotzdem werden Washy´s bei uns im Spätherbst mit Kupferfunghiziden eingesprüht und im Frühjahr mit einem systemischen Breitbandfunghizid gegossen.
Der isolierte Stand im Boden (Isolationskübel nach LooksLikeStone) ragt ca. 30cm ins Erdreich hinein. Dank der Heizwedel und dem Mulch haben unsere Palme so niemals gefrorenen Boden zu ertragen. Gleichzeitig können wir den Massenregen im Spätherbst und zeitigen Frühjahr bei kalten Temperaturen komplett von den Wurzeln fern halten. Unseren Palmen bekommt das sehr gut.

Wir sind damit komplett vom errichten ganzer Folienhäuser oder Styrodurtürme abgekommen. Die Washingtonia bekommt bei uns nur eine kompellte Hülle aus Vlies, Steinwolle und Folie in Form eines Schlauches, den man von unten nach oben hoch zieht und bei Bedarf oder milder Wetterlage entsprechend auch wieder runter schieben kann. (Eine nähere Beschreibung wird nachgereicht)
Darunter wird die Palme konsequent beheizt und bei Temperaturen um die max. -2 Grad durch den Winter gebracht. Während der Kältelagen jenseits der +5 Grad wird nicht gegossen, auch dann nicht, wenn es Tags mal kurz +15 oder mehr Grad werden. Die Isolation wirkt ja auch anders herum, also bekommt die Palme von der kurzen sonnigen Phase nichts mit (!).
Der Langzeitentzug von Licht
über mehrere Wochen ist nach unserer Erfahrung ebenfals unproblematisch, solange die Temperaturen an der Palme nicht länger über die +5Grad Marke steigen. Ist dies der Fall, sollte der Isolationsschlauch entfernt werden.

Dieses Überwinterungsprinzip hat sich derart bewährt, dass wir es auf die allermeisten Pflanzen im Garten übertragen!
Palmen, Bananen, Oleander, Oliven und viele andere Wintermuffel können so hocheffizient, preiswert und sehr platzsparen bei minimalsten Zeitaufwand durch kalte Winter gebracht werden.

Nachfolgend einige maximal Temperaturbeispiele aus unserem Garten:

Königinnenpalme: -2 Grad
Phoenix Robelinii: +2 Grad
Bergpalmen: 0 bis -2 Grad
Musa Ensete (auch Maurellii): +5 Grad
Musa Basjo und Verwandte: 0 Grad
Zwergpalmen: -5 Grad
Oleander: 0 bis -3 Grad
Trachyarten: -10 Grad
Datteln (Canaren, echte, etc.): -3 bis -5 Grad
Braheaarten: -5 Grad
Butia´s: -5 Grad
Elefantenohren: wird noch ermittelt
Cordyline (grüne Arten): -5 Grad
Cordyline (rote Arten): +5 bis 0 Grad
Cycas: 0 Grad



Eine weitere Washingtonia im "LooksLikeStone" Hochbeet. Wie bei der Cordy fehlt auch hier aus zeitlichen Gründen die ästhetische Gestaltung....

So haben wir im Winter 2009/10 als System mit "Netz und doppeltem Boden" das neue Überwinterungskonzept erprobt:

Mitte Oktober war es an der Zeit, den Rahmen für den Winterschutz der Washy zu errichten um als erstes ein Dach gegen Feuchtigkeit von oben zu spannen. Wir haben zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht, dass man eine Washy fast austrocknen muß, um nur ein Grad mehr Winterhärte zu bekommen..., so radikal gehen wir natürlich nicht vor, weil dann zwingen Dürreschäden entstehen, die der Palme vermutlich mehr Schwierigkeiten bereiten, als die Kälte.... Aber um die Palme bei Versagen der Stammbeheizung nicht zu verlieren, bedurfte es einer kompletten Umbauung. Wir haben viele Palmen zu umbauen und so beginnen wir halt mit dem Regenschutz.

Um die Höhe der Umbauung reduzieren zu können, hat die Washy ein paar Blätter "verloren"....
Auf diese Art trockne ich bei unserem Dauerregen den Stamm und die Wedel etwas runter.

Bei der Pflanzung wurden alle Washy´s direkt in "LooksLikeStone Isolierkübel" gepflanzt. In Kombination mit einem Heizdraht und jede menge trockenen Mulch bleiben die Wurzeln frostfrei.


LooksLikeStone verliert sich optisch komplett im Beet. Wer es nicht kennt, sieht eine Steinumrandung. Die Washy steht so was die Temperatur und Feuchtigkeit betrift in selektiertem Bodenklima. Unter dem Mulch liegt ein Heizdraht, der bei starkem Frost die Wurzeln von oben wärmt.


Bevor das Kalthaus komplett geschlossen wird, bekommt nun jede Washy, aber auch jede andere Pflanze einen Heizdraht (Terrarienkabel) mit 50 Watt Heizleistung um den Stamm gewickelt. Danach wird der gesammte Stamm inkl. Kabel mit Jute oder Vlies umwickelt (siehe unteres Bild).
Auf diese Art wird nur der Raum um den Stamm und über den Wurzeln aktiv geheizt. Der Temperaturfühler unseres Thermostats liegt am unteren Ende des Stammes zwischen 2 Heizspiralen, in einer Region, die durch die zusätzlich im Kalthaus platzierten Grabkerzen kaum beheizt wird. Ab -2,0 Grad wird das Heizkabel aktiviert und bei 0 Grad abgeschaltet. Dafür benötigt das Heizkabel je nach Aussentemperatur ca. 1 - 20 Minuten.
Die Grabkerzen temperieren vor allem den oberen Bereich der Wedel. Hier liegt die Temperatur bei uns im Schnitt (gemessen 10cm über dem Boden) mit 3 Kerzen 3-4 Grad über der Außentemperatur. Damit schalten sich die Heizkabel erst ab ca. -6 Grad Außentemperatur hinzu.
Sollten die Aussentemperaturen die -10 Grad erreichen oder unterschreiten, werden wir alle Wedel an der Washy verlieren....

Warnung....
Palmen, Bananen und andere Exoten im Garten können süchtig machen.......
Wer hier abschreibt oder Bilder klaut sollte gewarnt sein....., wir sind Hobbygärtner und machen sicherlich auch Fehler, willst Du dich mit unseren Fehlern im Netz blamieren?
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